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12. September 2011

Unfall Versicherung dynamisch oder ohne Dynamik?

Die Geldentwertung schreitet Jahr für Jahr voran. Im Jahr 2010 betrug die Inflationsrate 1,1%. In den letzten zehn Jahren hat der Euro im Schnitt rund 1,7% an Wert verloren. Damit damit lag die Inflationsrate im letzten Jahrzehnt bei über 17%. Die Bundesbank prognostiziert in den kommenden Jahren sogar Inflationsraten von knapp 3%. Im Zuge der Geldentwertung sinkt die Kaufkraft der Verbraucher. Diese können mit derselben Geldeinheit weniger Waren erwerben. Dies kann oftmals auch nicht mit höheren Einkommen aufgewogen werden. Die Inflation schlägt sich allerdings nicht nur in einem höheren Preisniveau und sinkenden Reallöhnen nieder. In die Zukunft betrachtet, sinkt Jahr für Jahr auch der Gegenwert der Bankeinlagen sowie der vereinbarten Versicherungssummen. So kann die im Rahmen einer Unfallversicherung vereinbarten Invaliditätssumme in den darauffolgenden Jahren nicht mehr ausreichen, um die finanziellen Folgen eines Unfalls abzumildern.

Um dieser Inflationsfalle entgehen zu können, sollte der Versicherungsinteressent Unfall Versicherung dynamisch abschließen. Anhand der Dynamik wird annähernd sichergestellt, dass Wert der Versicherungsleistungen auch in Zukunft unverändert bleibt. Wird eine Unfallversicherung dynamisch vereinbart, so steigen sowohl die Versicherungssumme wie auch der Versicherungsbeitrag jährlich um einen festgelegten Prozentsatz an. Demzufolge wird der Versicherungsnehmer bei Abschluss einer Unfall Versicherung dynamisch gefragt, ob eine Dynamik in Höhe von 3% und 5% gewünscht wird. Neben dem Ausgleich der Geldentwertung besitzt die Dynamik weitere Vorteile. Schließt der Versicherungsinteressent eine private Unfallversicherung ab, so wird er in aller Regel mit Gesundheitsfragen konfrontiert. Für gewöhnlich frägt die Versicherungsgesellschaft, ob in den letzten 5 Jahren Krankheiten oder gesundheitliche Beeinträchtigungen bestanden haben. Hierunter fallen unter anderem Krankenhausbehandlungen oder ambulante Gelenkoperationen jeglicher Art. Auch möchte der Versicherer zumeist wissen, ob der Antragsteller innerhalb der letzten 12 Monate regelmäßig Medikamente eingenommen hat, oder bei diesem eine Sehschwäche von mindestens 8 Dioptrien konstatiert wurde. Genau in diesem Zusammenhang kann eine Unfall Versicherung dynamisch einen weiteren Trumpf ausspielen. Denn auch für den Fall, dass der Versicherungsnehmer im Laufe der Zeit erkrankt, werden keine erneuten Fragen zum Gesundheitszustand gestellt. Die Dynamik bleibt somit fester Vertragsbestandteil. Geht dagegen eine Krankheit dem Vertragsabschluss voraus, muss der Versicherte befürchten, dass der Abschluss nur mit Ausschlüssen oder signifikanten Beitragszuschlägen getätigt werden kann.

Die Dynamik soll als Recht und nicht als Pflicht verstanden werden. Demnach kann der Versicherungsinhaber jedes Jahr der Dynamik widersprechen. In diesem Fall bleibt die Höhe der Versicherungssumme und der Versicherungsprämie unverändert. Der Widerspruch sollte der Versicherung innerhalb eines Monats nach Beitragsanpassung vorliegen. Der Versicherungsnehmer sollte berücksichtigen, dass dieser Widerspruch lediglich für das laufende Jahr Gültigkeit besitzt. Wird diese Anpassung an drei aufeinanderfolgenden Kalenderjahren abgelehnt, so wird die Dynamik in Zukunft nicht mehr berücksichtigt. Möchte der Kunde diese jährliche Prozedur umgehen, so kann er anhand eines Vordrucks die jährliche Anpassung gänzlich ausschließen. Weist der Versicherungsvertrag keine Dynamik mehr auf, so ist der Wiedereinschluss mit einer erneuten Gesundheitsprüfung verbunden. Selbstverständlich besteht dann im Falle einer akuten Behinderung oder Krankheit die Gefahr, dass die Versicherungsgesellschaft dieser Vertragsänderung nicht zustimmen wird. Denn ist diese erstmal erloschen, so hängt eine erneute Vereinbarung von der Zustimmung des Versicherers ab. Deshalb empfiehlt es sich für den Versicherungskunden, der Dynamik höchstens zweimal hintereinander zu widersprechen. Eine Unfall Versicherung dynamisch eignet sich auch hervorragend für Berufsanfänger, die zunächst finanziell nicht im Stande sind, hohe Versicherungsprämien zu bezahlen.

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